Veteranen- und Kriegerverein Wildenreuth
Über den Veteranen- und Kriegerverein Wildenreuth sind nur ganz spärliche Unterlagen vorhanden.
Aus einer handschriftlichen Notitz geht hervor, daß dieser Verein am 9.11.1924 gegründet wurde.
Laut einer Einladung zur Fahnenweihe 1926 waren:
Fritz Steinhauser: 1. Vorstand
Hans Deinhardt: 2. Vorstand
Wilhelm Schieder: Kassier
Hans Schieder: Schriftführer
Die Mitgliederzahl betrug 1926 bereits 69 Mitglieder.
Auf Grund seiner Aktivität, konnte sich der Verein bereits 2 Jahre nach seiner Gründung eine eigene Vereinsfahne anschaffen. Am 12. und 13. Juni 1926 erfolgte die Weihe dieser Fahne. Ein Einladungsschreiben mit Festordnung zu dieser Feier ist im Original noch vorhanden.
Wer die einzelnen Festprologe vorgetragen hat, geht aus der obenerwähnten handschriftlichen Notitz hervor.
Es waren dies:
Begrüßungsprolog: Sophie Grünbauer
Festprolog: Georg Fichtner
Überreichung der Fahne durch Emma Trötsch
Übernahme der Fahne durch Karl Högen
Prolog Überreichnung des Jungfr. Bandes: Jette Simmerl
Prolog Überreichung des Fahnenbandes, getsiftet v. (nicht leserlich): Minna Lehner
Prolog Überreichung des Fahnenbandes an den Patenverein: Anna Schieder
Prolog Überreichung des Fahnenbandes für verstorbene Mitglieder: Albine Grünbauer
Prolog Überreichung des Fahnenbandes für die gefallenen Helden: Elsa Lehner
Über den Verlauf dieser Feier wird eingehend in einem Zeitungsartikel berichtet.
Im Laufe der Jahre wurde auch eine Böllerkanone (Schallkanone) angeschafft. Diese kam zum Einsatz bei Beerdigungen von Mitgliedern und zum Heldengedenktag (jetzt Totensonntag), jeweils während des Abspielens des Liedes vom „Guten Kameraden“. Es wurden immer 3 Schuß abgefeuert, die sich wie ein echter Kanonenschuß anhörten. Diese Kanone war nach dem 2. Weltkrieg noch vorhanden, es fehlte jedoch der Verschluß. Ein intensiver Versuch des 1949 gegründeten Heimkehrerverbandes, einen neuen Verschluß zu beschaffen scheiterte, da keine Ersatzteile mehr zu erhalten waren.
Auch einige Fotoaufnahmen von der Fahnenweihe sind noch vorhanden.
Bis Kriegsanfang wurden die Gedenkfeiern am Kriegerdenkmal zum Heldengedenktag immer vom Veteranen- und Kriegerverein veranstaltet. 2 Männer in Militäruniform mit Stahlhelm und Karabiner standen fast den ganzen Tag Posten am Kriegerdenkmal.
Nach dem Krieg organisierte sich der Veteranen- und Kriegerverein nicht wieder. Es wurde nur noch einige Jahre bei Beerdigungen von ehemaligen Kriegsteilnehmern die Fahne mitgetragen. Die Fahne befand sich seitdem im Fahnenschrank der Freiw. Feuerwehr im Nebenzimmer des Gasthauses Lehner in Wildenreuth.