Der Plotzschmied zu Wildenreuth
Als in der Nacht vom 1. zum 2. Juli 1851 fast ganz Wildenreuth samt dem Schloß ein Raub der Flammen wurde, befand sich der „Plotzschmied“ (Schmied am Platze) unterhalb der „Mühlgasse“ (heute Bergler).
Er blieb, wie nur einige wenige Häuser von Wildenreuth von den verheerenden Flammen verschont.
Der „Plotzschmied“ hieß damals Georg Trötsch.
Nach dem Wiederaufbau von Wildenreuth (1851 bis 1857) kam dann der „Plotzschmied“ in das Haus neben der Kirche (heute Haus-Nr. K 10) und schrieb sich Lehner. Die genauen verwandschaftlichen Zusammenhänge sind unklar.
Der Nachfolger von Georg Trötsch hieß Chrstian Trötsch (1861 – 1924).
Auf dem Grabstein im Wildenreuther Friedhof ist weiter eine Lina Trötsch geborene Lehner (1882 – 1905) verzeichnet.
Der Nachfolger von Christian Trötsch war Christian Lehner (1897 bis 1963). Dessen Sohn Albert Lehner (1930 bis 1996) war dann der letzte „Plotzschmied“ in dieser familären Kette und auf diesem Anwesen.
Der damalige „Plotzschmied“ Georg Trötsch und der damalige Mühlenbetreiber der Herrenmühle, der auch Trötsch hieß, beschwehrte sich, daß man das Haus vom Schuhmacher Andreas Frieser am Anfang der „Mühlgasse“ (Haus-Nummer 4 jetzt Haus-Nummer G 15) nach den Plänen des Baukondukteurs Bachmann aus Weiden, der den Wiederaufbau von Wildenreuth leitete, quer hinstellen wollte.
Dann wäre die „Mühlgasse“noch enger geworden und die Kunden vom „Plotzschmied“ wären mit ihren Fuhrwerken durch die enge Gasse nicht mehr durchgekommen. Auch einige Bauern von Wildenreuth hatten unterhalb vom „Plotzschmied“ in Richtung Knierermühle Wiesen und Felder die sie dadurch nicht mehr erreichen könnten. Baukondukteur Bachmann hatte ein Einsehen, daß das nicht ginge und änderte den Plan. (Staatsarchiv Amberg).
Als das Dorf Wildenreuth vom 1. auf 2. Juli 1851 abbrannte lind von 1851 bis 1857 wieder aufgebaut wurde hieß der Besitzer von Haus-Nr. 4 (jetzt G 15) Andreas Georg Frieser. Sein Beruf Schuhmacher. Späterer Besitzer war Egidius Frieser. Er lebte von 1876 bis 1958 in diesem Haus und war Landwirt. Ebenfalls in diesem Haus lebte dessen Sohn Hans Frieser von 1910 bis 1987.