Ortschronik Wildenreuth

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Jagd in Wildenreuth


Ab 1848 erhielt die Gemeinde Wildenreuth eine eigene Gemeindejagd. Vorher bestand der sogenannte Wildbann. Die Gutsherrschaft hatte vorher das Jagdrecht im ganzen Gemeindebezirk.

Im Jahre 1769 wurde in unserer Gegend der letzte Bär erlegt. Im Jahre 1774 wurde in unserer Gegend der letzte Luchs erlegt.

Am 24. Dezember 1870 wurde in der Nähe des Kirchenwaldes auf dem Fußsteig nach der Glashütte der Förster Engel von einem Wilderer erschlagen. Förster Engel kam von Wildenreuth, wo er Fleisch für die Weihnachtsfeiertage eingekauft hatte.

Jagd Wildenreuth

In den Jahren vor und nach 1870 gab es in unserer Gegend noch sehr viele Wilderer.
In der Nähe der Stelle, wo Förster Engel umgebracht wurde, an der Straße nach Glashütte, wurde vom Oberpfälzer Waldverein Wildenreuth ein Marterl mit folgender Inschrift aufgestellt:

An dieser düstren Waldesstell'
Haucht Förster Engel aus sein Seel'
D'rum Wanderer hemme deinen Schritt'
Und nimm ein still' Gebetlein mit.

Jagd  Wildenreuth

Der Volksmund berichtet, daß der Anlaß zur Mordtat an Förster Engel nicht der Racheakt eines Wilderers gewesen sein soll, sondern eine Frauengeschichte (Eifersuchtstragödie). Der Mörder von Förster Engel wurde nie gefunden. Er soll angeblich, so wird berichtet, anschließend nach Amerika ausgewandert sein.

Durch das energische Auftreten und Eingreifen des 1871 nach Wildenreuth gekommenen Oberförsters Adam Bergmann (Nachfolger von Förster Engel) wurde der Wald sehr bald von Wilderern gesäubert.

1880 brach in der Altmühl die Krebspest aus, welche sich dann durch die Donau in deren Nebenflüsse ausbreitete. So kam die Krebspest 1895 auch in die Bäche der Waldnaab und von dort in den Sauerbach. Seit dieser Zeit ist der Krebsfang in den Wildenreuther Gewässern gleich Null.

Am 21. Juli 1882 wurde bei Steinfrankenreuth der letzte Wolf erlegt, der wahrscheinlich nach dort versprengt worden war.

Im Jahre 1896 wurden im Sauerbach oberhalb und unterhalb des Herrenmühlweihers amerikanische Bachsaiblinge (Lachsfisch) eingesetzt. Diese haben sich jedoch nicht verbreitet und sind wieder ausgestorben.

 

 

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